Das todsichere Rezept:
25g frische Hefe | 1 gehäufter TL Malzzucker oder Vollrohrzucker | 2 ½ dl Vollmilch | 120 g Butter | 1 TL Salz (leicht gehäuft) | 500 g Weissmehl (Zopfmehl) | 1 Eigelb | einige Tropfen Walnussöl | Alufolie
Die Hefe mit 1 gehäuftem TL Zucker und 2 TL lauwarmem Wasser flüssig rühren. Etwas Mehl dazugeben, sodass die Masse breiig wird. Mit einem Tuch abdecken und ungefähr eine halbe Stunde auf das Doppelte gehen lassen.
Die Vollmilch mit der Butter und dem Salz zusammen geben und auf 40 °C erwärmen bis die Butter schmilzt. Das Mehl in eine Schüssel sieben und mit den obigen Zutaten mischen. Mindestens 10 Minuten gut kneten und schlagen.
Dann zurück in die Schüssel geben und mit einem Tuch zugedeckt bei Zimmertemperatur stehen lassen bis der Teig auf das Doppelte aufgegangen ist. (Alternativ: 10-15 Min im Umluftbackofen bei 45°C gehen lassen.)
Teig halbieren, 2 Stränge formen und indem man solange die Stränge übers kreuz legt wie es geht, einen Zopf flechten. (s.Modell)
Auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Mit Eigelb, gemischt mit ein paar Tropfen Öl (z.B. Walnuss) und einer guten Prise (für eine schöne Farbe: Malz-) Zucker 2 Mal bepinseln. (Achtung: Wenn Du den Zopf im Holzofen backen willst, keinen Zucker ins Ei geben. Sonst wird der Zopf zu dunkel!)
Im unteren Teil (2. Rille) des auf 180 °C vorgeheizten Ofens ca. 30-35 Minuten bei Ober- und Unterhitze backen. Sobald der Zopfboden beim Draufklopfen hohl klingt, (oder wenn am Holzspiess kein Teig mehr hängenbleibt) und der Zopf eine schöne dunkelgelbe Farbe hat, ist er gut.
Zum Abkühlen den Zopf offen auf einem Gitter stehen lassen. Nach dem Abkühlen in Alufolie einpacken.
Tipp: Zopf 5 Min. kürzer backen, abkühlen lassen, in Folie verpacken und tiefkühlen (max. 2-3 Monate aufbewahren).
Aufbacken: Tiefgekühlten Zopf in kalten Ofen geben, ca. 30-40 Minuten bei 200 °C backen. Falls er bereits aufgetaut wurde, reichen ca. 20 Minuten.
Wozu der Aufwand?
Der Zopf wird bei uns nach schweizer Tradition für das Sonntagsfrühstück gebacken. Da das doch einiges an Arbeit ist, backen wir meist zwei oder drei Zöpfe gleichzeitig. Die Überzähligen frieren wir ein und backen sie bei Bedarf wieder auf.
Der Anggezopf wird bei uns auch manchmal zweckentfremdet. Dann gibt es ihn mit Schnittlauch- oder Dost-paste als besonderen Apero.
Der Zopf auf dem Bild wurde am Rynacher Holzofe Backtag im Holzofen gebacken. Er wurde fantastisch!
Übrigens: Der Zopf ist auch ein schönes Mitbringsel!
Wie kam's zu dem Rezept?
Tanti Ruth war Hauswirtschaftslehrerin und sie hat das Rezept in die Familie gebracht. Es ist so gut, dass es von (fast) allen Verwandten übernommen wurde. Wir selber haben es mit den Kindern nachgebacken. Immer und immer wieder. Und es gefällt uns nach wie vor. Nicht nur das. Zu einem besonderen Feiertag gehört der Sonntagszopf einfach dazu.
Vor ein paar Monaten wurde übrigens in unserem Dorf der Holzofen wieder eingefeuert. Und wer möchte, kann an den Backtagen 500 g Teig mitbringen und backen! Natürlich haben wir das mit unserem Zopfrezept auch versucht. Und das Ergebnis war unglaublich. Die Kruste wird im Holzofen einfach super!
Und noch was: von den anderen Zopfbäckerinnen habe ich gelernt, dass man die Stränge des Zopfes beim Flechten ziehen sollte. Sie werden so während des 'zöpfelns' schlanker und der Zopf wird nach vorne hin schmaler, was sehr hübsch aussieht. Wenn man während des 'zöpfelns' auch auf die Risse im Teig achtet, kann man die Stränge so flechten, dass die Risse nach innen schauen und dann nach aussen nicht mehr sichtbar sind. Der letzte Tipp betrifft das Ende des Zopfs: biege es nach unten und versorge es in der letzten Überkreuzung der Teigstänge!
Viel Spass und viel Erfolg beim Nachbacken!!
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