Wer steckt dahinter?
Claudia kocht verlokalisiert
Irgendwo auf dieser Welt findet sich immer etwas, was man zuhause in einer ganz neuen Weise verwenden kann. Sei es, dass man in der Natur spaziert und dabei Dinge entdeckt, oder von Familie und Freunden Rezepte 'erbt' und Tipps erhält. Oder, dass man sich in der Literatur weiterbildet oder informiert.
Für meine Familie und Freunde und für alle die sonst noch daran Spass haben, beschreibe ich mit Worten und Bildern was ich in all den unzähligen Jahren herumexperimentierend zusammengetragen habe.
Ganz nach dem Motto:
Kochen lernen.
Probier neue Rezepte aus.
Lern aus deinen Fehlern.
Sei furchtlos.
Und vor allem: hab Spass
-Julia Child
Claudia, das bin ich. Vor unglaublich langer Zeit, wurde ich auf der anderen Seite des grossen Ozeans geboren. Meine Kindheit war einerseits geprägt vom Tumult der Grossstädte Buenos Aires und Rio de Janeiro. Aber andererseits habe ich Dank der Naturliebe meiner Eltern die Weiten des Argentinischen Campos wie auch die Wildheit des brasilianischen Urwaldes erleben dürfen. Das ist über ein halbes Jahrhundert her!
In meiner Sturm und Drang Zeit wurde ich in die geordnete Schweiz verschoben, wo ich mir die Sporen des Haushaltswissen und daneben noch viel mehr in einer Töchternschule abverdienen musste. Dort hatte ich auch das Glück auf Herrn Huber, mit seinen schwarzrauchenden Phosphorkreidepraktika, und Schwester Agatha, mit wilden Theorien über nicht existierende Zahlen mit denen man dann doch rechnen konnte, zu stossen. Dann war da auch Schwester Agnes mit Ihren Vakuumversuchen, die verschrumpelte Äpfel wieder zum Glänzen bringen konnte, und die ganz nebenbei die besten Cremes der Innerschweiz kochte. All das führte dazu, dass ich mich in die Naturwissenschaften verliebte. Diese Liebe führte mich vor einem viertel Jahrhundert erst an die Universität Basel und dann in die pharmazeutische Industrie. Einige Jahre verblieb ich da, versuchte als Planerin Zukunft vorauszusehen, leitete Teams, arbeitete hart und bildete mich nun vor allem in Wirtschaftswissenschaft und interkulturellen Beziehungen weiter.
In der wenigen Freizeit die mir blieb, reiste ich damals in die Berge. Es begann sich nun eine ganz neue Liebe in mir zu regen. Sicher ist die beeinflusst von meiner Oma die schon vor hundert Jahren in Hamburg Pharmazie studierte und später in der Apotheke Medikamente aus Kräutern zubereitete. Sie kannte nicht nur deren Wirkung, sie konnte sie auch in der Natur finden und anwenden.
Bestimmt wurde meine neue Liebe auch gefördert von der Tatsache, dass ich nun Kinder hatte. Dank dem Wissen meiner Grossmutter, konnte ich Ohrenweh mit Zwiebelwickel behandeln, oder Husten mit gewärmtem Honig und Zitrone. Meinen Kindern blieb dadurch so manche Pille erspart. Und je mehr ich ausprobierte und je mehr ich darauf achtete, desto mehr Kräuter entdeckte ich, und desto mehr verlockte es mich weiter auszuprobieren. Je älter die Kinder wurden, desto mehr verschob sich die Anwendung von der Medizin auf die Küche.
Und je älter die Kinder wurden, desto mehr begannen wir auch wieder zu Reisen. Es war nicht nur was wir in Ländern wie Mexiko, Argentinien, Botswana oder Namibia sahen, sondern auch wie wir gezwungen waren unter einfachen Bedingungen zu kochen was meine Küche prägt. Es ist eine gute Dekade her, dass ich begann meine Rezepte aufzuschreiben. Mein Kochbuch enthält inzwischen eine Fülle an Rezepten denen nur eines gemeinsam ist: wir kochen sie zuhause und das immer und immer wieder. Und weil ich so furchtbar gerne schreibe, und meine Fantasie keine Grenzen kennt, entführen sie einen in die Geschichte ihrer Entstehung oder manchmal auch in die Geschichte meiner Familie.