
Das todsichere Rezept:
2 x 0.8 kg Short Ribs (Tira de Asado) | 150 g Rosemary Milchgomfi | Meersalz
Die Short Ribs 4 bis 5 Stunden vor dem Essen aus dem Kühlschrank nehmen, mit der Hälfte der Milchgomfi bestreichen und 3 Stunden ziehen lassen.

Den Ofen auf 180 °C Heissluft - Grill Kombi (ideal) oder nur Heissluft vorheizen.
Die Short Ribs mit der Knochenseite nach unten in den vorgeheizten Ofen geben.
Jede viertel Stunde das Fleisch mit Milchgomfi einstreichen.
Nach ungefähr einer Stunde ist das Fleisch aussen knusprig und ziemlich dunkel.
Jetzt mit einem Zahnstocher reinstechen. Wenn Blut kommt ist das Fleisch noch roh. Wenn durchsichtiger Fleischsaft austritt ist das Fleisch sehr gut durch.
Alternativ kann auch die Kerntemperatur gemessen werden. Sie sollte etwa 90°C betragen. Bei 95°C ist das Fleisch sehr gut durch.
Wenn der gewünschte Gargrad erreicht ist noch eine Weile im ausgeschalteten Ofen ruhen lassen. Bis zu einer Stunde ist durchaus möglich, denn dieses Fleisch wird nur zarter wenn es lange gegart ist und lässt sich dann noch besser vom Knochen lösen. Mit Salz würzen und servieren.
Dazu passen Paprika Pommes Chips vom Zweifel und Cherry Tomätli!
Wozu der Aufwand?
Wenn man Rosemary Milchgomfi zuhause hat, ist das Rezept absolut kein Aufwand. Und ich persönlich finde, einige Töpfchen Rosemary Milchgomfi auf Vorrat einzukochen lohnt sich auf jeden Fall. Denn ungewöhnliche aber vorzügliche Fleischgerichte wie dieses können damit unkompliziert zubereitet werden.

Wie kam's zu dem Rezept?
Diesmal waren es zwei Dinge die passieren mussten um das Rezept möglich zu machen.
Zuerst hatte ich mal wieder an meiner Milchgomfi gearbeitet. Es ist Winter, der Garten gibt kaum was zu tun und die Spaziergänge um Kräuter oder Naturpflanzen suchen sind zur Zeit auch eingeschränkt. Ich habe also Zeit und jede Menge getrocknete Kräuter und wilde Beeren.
Es war übrigens nicht das erste Mal das ich etwas mit Kräutern versuchte. Mein Ziel ist eigentlich die Vanille im Milchgomfirezept mit einer lokalen Zutat zu ersetzen. Der Geschmack muss dabei nicht gleich bleiben aber das Resultat soll gut schmecken.
Diesmal habe ich es mit Rosmarin versucht. Und ich war von dem Resultat entzückt. Ich fand Rosemary Milchgomfi passt ausgezeichnet zu kalten grauen Wintermorgen. Und so ass ich direkt ein halbes Gläschen auf. Das stimmte mich sehr positiv. Es war also Zeit mit Versuchspersonen zu sprechen. Glücklicherweise waren meine Mutter, die Milchgomfi seit ihrer Kindheit kennt und meine Tochter die etwas weniger Beziehung zu diesem Produkt hat und also unbefangener ist sofort verfügbar. Das war schön und die Reaktionen waren unerwartet. Meine Tochter war begeistert. Meine Mutter war erschrocken. Denn wer eine traditionelle Milchgomfi erwartet wird enttäuscht sein. Aber sie machte einen Kommentar der zu weiteren Versuchen Anlass gab: ‚Das schmeckt doch wie diese Barbecue Sossen.‘ Ich fand zwar nicht, denn dazu hatte es zuwenig Salz und sonstige Gewürze.
Aber wieso sollte ich nicht versuchen Rosemary Milchgomfi als Marinade zu verwenden?
Und hier spielte der zweite Zufall in Form meines Bruders mit. Wir erhielten von ihm unter vielem anderen, eine Riesentüte Zweifel Paprika Chips und Short Ribs zur Weihnacht. Das war die Gelegenheit einen ersten Versuch zu starten. Ich machte mich im Internet schlau was es für Arten gab Short Ribs zuzubereiten. Die Auswahl erschlägt einen. Es war mir zwar nun klar, dass meine Milchgomfi Marinade klappen könnte, und dass sie einwirken und immer wieder eingestrichen werden müsste, aber wie das Fleisch braten musste, davon hat wohl jeder Koch eine andere Idee. Ich rief also meinen Cousin Christian in Argentinien an. Wenn es einer wirklich sicher weiss, dann er. Er ist zwar Zahnarzt, aber auf dem Gebiet des Asados, also dem argentinischen Grill, eine Koryphäe. Und schliesslich sind Schweizer Short Ribs nichts anderes als eine argentinische Tira de Asado. Christian liess sich von mir die Grösse des Fleisches und der Knochen beschreiben. Dann gab er die Tipps mit der Zeit und dem Zahnstocher. Er meinte aber, dass mein Ofen sich anders verhalten könnte als sein Holzgrill, und so besorgte ich mir zur Sicherheit noch die Temperatur für das Fleischthermometer im Kochbuch. Allerdings denke ich, dass das nicht so entscheidend ist, denn Christians wichtigster Tipp war: ‚Je langsamer Du das Fleisch brätst desto zarter wird es. Im Idealfall kannst Du die Knochen am Ende einfach herausziehen.‘
Das war‘s. Der erste Versuch klappte. Wie ein sechster im Lotto!!! Sieht nicht nur schön aus, schmeckt auch gut! Das werde ich jetzt auf jeden Fall öfters machen.
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