Das todsichere Rezept:
Wiesensalbeisirup | Wasser | Limette | Beeren
Einen fingerbreit Wiesensalbeisirup je 1 dl Glas mit dem Saft einer Achtel Limette würzen und mit Beeren wie Blaubeeren oder Walderdbeeren und einem Limettenrad dekorieren.
Wozu der Aufwand?
Wenn der Sirup vorhanden ist, kann man mit wenig Aufwand einen der besten und schönsten Mocktails aus dem Hut zaubern den die Welt gesehen hat.
Bei der Farbe ist es kaum zu glauben, das alles mit natürlichen Zutaten gemacht ist. Wie kam's zu dem Rezept? Ganze Felder voller Wiesensalbei gibt es im Frühsommer im Engadin. Da liegt es auf der Hand Sirup daraus zu kochen. Wie das geht findest Du im Wilde-Wiesenblüte Sirup, meinem Wiesensalbeisiruprezept. Natürlich wollte ich diesen schönen Sirup fotografieren um ihn für die Ewigkeit in mein Rezeptbuch zu bannen. Aber wer schon mal versucht hat Lebensmittel zu fotografieren, der weiss, dass das gar nicht so einfach ist. Die ersten Fotos die ich meiner professionellen fotografischen Beraterin Maloua zeigte ernteten ein müdes Lächeln und Verweise zu Tutorials von Foodbloggern. Ich liess mich beraten und versuchte es noch einmal. Diesmal war das Resultat etwas besser aber irgendwas mit der Belichtung und dem Fokus der Kamera war immer noch nicht in Ordnung.
'Du brauchst eine andere Kamera!', 'Tageslicht!!...' und ' Schon Deine Fotobox gebastelt?' waren die aufmunternden Kommentare die ich jetzt erntete. Eine neue Kamera wollte ich mir deswegen bestimmt nicht leisten. Aber Tageslicht und eine Fotobox für den Hintergrund und um Schatten zu optimieren war ok. Folglich versuchte ich es mit Basteln: Zwei schwarze ausgediente Regalbretter und ein Magic Tape sind alles was man wirklich für eine Fotobox braucht. (Zum Glück hatte ich auf Deborah gehört. Die wusste schon lange: Jeder braucht ein Magic Tape. )
Was soll ich sagen. Minuten später war die Fotobox fertig. Das Fotografieren danach war immer noch eine Herausforderung. Aber das Resultat lässt sich nun sehen.
Doch bis das perfekte Foto entstanden war hatte ich ganz viel Wiesensalbeisirup zu trinken. Und zwar nicht ein Glas sondern unzählige. Denn ich gehöre nicht zu den Leuten die Lebensmittel wegschmeissen. Besonders nicht wenn sie von einwandfreier Qualität sind. Aber so gut das erste Glas ist, das fünfte erinnert einen dann an das 'Münzeteeli' welches man in der Schulzeit in der Krankenstation trinken musste.
So stand ich beim letzten Glas auf dem Balkon (wegen dem Tageslicht), mit dem Sirup in der Hand. Ich hatte gerade keine Lust mehr drauf, und um ihn als Sosse zu einer Kugel Vanilleglacé zu geniessen, war er schon zu verdünnt. Ich betrachtete das Glas nochmals und fragte mich ob ich mehr Lust drauf hätte wenn der Sirup saurer wäre. Also gab ich etwas Limettensaft dazu. Schlagartig änderte sich die Farbe und der Geschmack. Ich probierte. So muss sich der Schweizer Chemiker Albert Hoffmann gefühlt haben, als er zufällig seinen Versuch probierte. Er hatte LSD erfunden. In meinem Fall war das Erfreuliche nicht die psychedelische Wirkung, sondern die Optische und insbesondere der Geschmack. Davon werde ich definitiv nie genug bekommen können!
Comments